Digitalförderung 2023
Die elektronisch unterstützte und möglichst weitestgehend automatisierte digitale Erfassung unserer Startlisten ist ein langer gehegter Wunsch, denn das Abtippen seitenlanger Startlisten macht nicht wirklich Spaß und ist aus der Zeit gefallen. In diesem Jahr sind wir unserem Ziel einen entscheidenden Schritt näher gekommen - nicht zuletzt durch ein Förderprogramm des Landes NRW.
Startlisten auf Papier - Auf dem Weg zur digitalen Erfassung
Schon lange gab es im Verein Ideen und Bemühungen, die manuelle Erfassung unserer Startlisten für die rechtlich vorgeschriebene Dokumentation und Abrechnung der Flüge zu digitalisieren. Einen ersten großen Schritt sind wir "schon" 2014 mit der Einführung des digitalen Hauptflugbuchs gegangen. Allerdings mussten die Starts bis heute allabendlich nach dem Flugbetrieb von den handschriftlichen Startkladden digital nacherfasst werden. Eine fehleranfällige Aufgabe, die uns maximal eine konstante Versorgung mit Getränken beschert hat (da wie üblich "Versagen" bei der Erfassung großzügig mit einer Kistenstrafe belegt wurde).
Hintergrund der Beibehaltung des archaischen Papierverfahrens waren zunächst die "Fehlertoleranz" bei der Erfassung selbst: Ein kurzer Blick auf die Papierliste und jeder konnte Unstimmigkeiten (falsche und oder fehlende Start- und Landezeiten, falsches Flugzeug, etc. pp.) bemerken und anmeckern. Heute können aber Start- und Landezeiten weitestgehend automatisch über die Auswertung der Flarm-Daten über das Open-Glider-Network erfasst werden - die "Datengenauigkeit" ist dabei weitaus höher und vollständiger, als bei jeder manuellen Erfassung.
Es fehlte die Hardware - Jetzt wird es möglich
So reduzierte sich das Problem eigentlich "nur" auf einen Flugplatz-tauglichen Erfassungscomputer. Mangels Strom und Netzwerkanschluss an den Startstellen muss es ein Tablet- oder Laptop-artiges Gerät sein, das LTE-fähig sein muss. Flugplatz-tauglich bedeutet dabei nicht nur, dass der Rechner ausreichend Power für einen ganzen Betriebstag >12h hat, sondern auch, dass das Gerät auch robust und regenfest sein muss. Zudem wird ein Display benötigt, das in allen Wetterlagen und inbesondere bei schönstem Sonnenschein immer noch gut ablesbar ist. Und die Erfahrung zeigt, dass etwas auch nur dann wirklich flugplatztauglich ist, wenn auch der Lepo (also unser Rückholauto) drüber brettern kann, ohne dass es kaputt geht.
Tatsächlich gibt es solche Geräte. Sie finden zum Beispiel Verwendung im militärischen Einsatz. Wie diese Einsatzverwendung allerdings unschwer vermuten lässt, sind diese Geräte in der Beschaffung alles andere als preiswert.
Genau richtig kam da für uns in diesem Jahr die Maßnahme des Land NRW zur "Digitalisierung des Breitensports in NRW":
Gemeinnützige Sportvereine und Betriebssportgemeinschaften erhalten durch das Förderprogramm "Digitalisierung gemeinnütziger Sportorganisationen in Nordrhein-Westfalen" die Möglichkeit, notwendige Anschaffungen vorzunehmen und damit ihre digitale Infrastruktur zeitgemäß auszustatten.
Der Ausbau der digitalen Infrastruktur dient der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den haupt- und ehrenamtlichen Strukturen innerhalb des Vereins.
Dieses Projekt wird durch die Europäische Union als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert.
Wir können aufrüsten!
Im Rahmen dieses Programms haben wir nicht nur einen entsprechenden Laptop beantragt, sondern auch noch einen tageslichttauglichen Laser-Beamer, den wir schon lange bei Schulungen, Werbeveranstaltungen und unseren morgendlichen Wetterbriefings vermisst haben. Sozusagen eine perfekte Ergänzung zum Laptop, die auch dann gleich dessen Einsatzgebiet noch einmal so richtig universell erweitert.
Zu unserer großen Freude wurde unser Antrag nicht nur bewilligt, sondern dann auch noch mit einer Förderquote von 100% bedacht.
Die Hardware ist da
Der Verein ist jetzt also stolzer Eigentümer eines Panasonic Toughbook 40 und eines Acer PL6510 Laser-Beamers. Dank zweitem Akku für den Laptop schaffen wir die angestrebten 14 Betriebsstunden bei maximaler Helligkeitsstufe knapp.
Wir arbeiten gerade noch an den Details und den Beschreibungen, wie zukünftig die Startlistenerfassung ablaufen wird und müssen uns auch noch für einen digitalen Netzwerk-Provider entscheiden, der unserem Laptop zukünftig die Verbindung in die Welt (und natürlich zu Vereinsflieger und dem Open-Glider-Network) verschafft.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Land NRW für die Förderung und dem Stadtsportbund Aachen, der uns bei der Antragstellung und Abwicklung des Förderverfahrens freundlichst beratend unterstützt hat.