Ausbildung
Praxis
Erster Start
Wenn Du Dich entschieden hast, die Segelfliegerei auszuprobieren, dann kann es fast sofort losgehen! Außer einem Flugtauglichkeitszeugnis braucht man keine weiteren Papiere oder Vorkenntnisse. Du setzt Dich vorne ins Flugzeug, den Lehrer im Rücken und ab geht die Post.
Wenn es Dir Spaß macht und Du vor hast, die Ausbildung zum Segelflugzeugführer (Amtslatein) weiterzumachen, dann solltest Du so langsam daran denken, die weiteren Papiere zu besorgen. Aber dazu später.
Ka 8 während eines Windenstarts
Die Ausbildung
Die Ausbildung gliedert sich in vier Abschnitte, an deren Ende immer eine Prüfung steht. Die Prüfungen werden mit A, B, C und PPL (Privat Pilot License)- Prüfung bezeichnet.
Erster Ausbildungsabschnitt: A-Prüfung
Bis zur A-Prüfung fliegst Du die ganze Zeit mit Lehrer im Flugzeug. Du lernst die elementaren Dinge der Fliegerei: Starten, Landen, und das Flugzeug steuern. Das übst Du solange, bis der Lehrer von Deinen Fähigkeiten überzeugt ist und er während des Fluges nicht mehr eingreifen muß. Dann kommt der große Tag, der für uns alle ein sehr besonderer war: Du machst die ersten drei Alleinflüge, d.h. die ersten drei Flüge, wo der Lehrer nicht mehr im Cockpit sitzt, sondern mit einem Funkgerät am Boden bleibt und Dir von unten zuschaut. Das ist gleichzeitig Deine A-Prüfung.
Zweiter Ausbildungsabschnitt: B-Prüfung
Ab jetzt wirst Du den Rest Deiner Ausbildung fast ausschließlich allein fliegen. Der Fluglehrer ist dabei jederzeit über Funk mit Dir in Kontakt und verfolgt Deinen Flug. Jetzt geht es darum, in der Luft die ersten steileren Kreise, Kurvenwechsel und Schnellflugübungen zu machen. Die B-Prüfung besteht dann aus drei Alleinflügen mit Kurvenwechsel und Rollübungen um die Längsachse. Zum Abschluß jedes Fluges wird von Dir eine Ziellandung verlangt, d.h. Du hast einen Bereich von 100m, in denen Du aufsetzen mußt.
C-Prüfung
Bis zur C-Prüfung lernst Du nun das Thermikfliegen, um auch mal länger als 5 Minuten in der Luft bleiben zu können. Du wirst mit dem Lehrer die Grenzen des Flugzeugs erfliegen, z.B. Mindestgeschwindigkeiten, Trudeln, usw. Du wirst nun auch auf andere Flugzeugmuster umgeschult. Es gibt einen anderen Doppelsitzer und zwei weitere Einsitzer in unserem Verein. Ebenso lernst Du den Slip, eine Flugtechnik, um sehr schnell Höhe zu verlieren, z.B. bei einem zu hohen Endanflug. Die Prüfung in sich besteht wieder aus drei Alleinflügen, bei denen Du weitere Flugfiguren wie hochgezogene Fahrtkurven und Kurvenwechsel vorführen mußt, um anschließend die Landungen mit einem Slip zu vollenden.
Dritter Ausbildungsabschnitt
Startvorbereitungen (Spanien 1996)Du hast jetzt Deine Ausbildung am Platz vollendet. Jetzt heißt es erstmal, viel üben. Du wirst versuchen, Dir alle fliegerischen Anforderungen in Fleisch und Blut übergehen zu lassen, um dann endlich den dritten Ausbildungsabschnitt anzufangen: das Überlandfliegen. Überlandfliegen heißt, daß man sich so weit vom eigenen Flugplatz entfernt, daß ein einfaches Gleiten nicht mehr ausreicht, um den Platz wieder zu erreichen. Man ist dann gezwungen, Thermik oder andere Aufwinde zu nutzen. Wie Du Dir vorstellen kannst, stehen jetzt andere Anforderungen im Vordergrund, und Deine rein fliegerischen Fähigkeiten müssen automatisch kommen, damit Du Dich auf die Navigation, Orientierung und Beobachtung des Luftraums konzentrieren kannst. Du machst mit Lehrer mindestens zwei Überlandflugeinweisungen, bei denen Du lernst, wie man Strecken zurücklegen kann, wie man navigiert, Du bekommst eine Einsicht in Meteorologie und Du erlernst eventuell die etwas andere Möglichkeit, zu landen: auf einem Acker.
In der Zwischenzeit solltest Du Dir die Theorie aneignen. Die Möglichkeit dazu hast Du im Winter, indem Du zu unserem vereinsinternen Winterunterricht oder zum Bezirksunterricht gehst. Ebenso gibt es in Deutschland fabelhafte Literatur sowohl für blutige Anfänger als auch für Cracks. Es bringt nur Vorteile, wenn man sich auch etwas mehr Theorie aneignet, als die Behörden verlangen. Ebenso mußt Du ein Funksprechzeugnis erwerben, das Dich dazu berechtigt, z.B. auf Überlandflügen Funkkontakt mit anderen aufzunehmen.
Die ganze Ausbildung läuft darauf hinaus, daß am Ende eine Theorieprüfung abgelegt wird, eine praktische Prüfung und ein 50km- Überlandflug geflogen wird. Mit dem Überlandflug beweist man, daß man alle erlernten Fähigkeiten auf einmal anwenden kann. Dabei ist die Reihenfolge so, daß man nach der C-Prüfung die Theorieprüfung ablegt, dann den 50km-Flug und letztendlich die praktische Prüfung macht. Wenn alle erforderlichen Unterlagen zusammen sind, schickt man sie an den Regierungspräsidenten in Düsseldorf, und eines Tages ist man dann stolzer Besitzer eines Luftfahrerscheins für Privatluftfahrzeugführer mit dem Beiblatt C (PPL-C).
Bis dahin ist es aber noch ein ganzes Stück Arbeit, doch die Ausbildung macht unheimlich viel Spaß. Man arbeitet sich nach und nach hoch und hat immer ein neues Ziel.
Theorie
Der vereinsinterne Theorieunterricht findet bei uns jedes Jahr im Winter statt. Hier werden neben dem für die Theorieprüfung notwendigen Unterrichtsstoff auch andere interessante Themen behandelt, die in keinem Lehrbuch zu finden sind. Somit ist dieser Unterricht nicht nur für Flugschüler, sondern auch für erfahrenere Piloten interessant.
Hier beschreiben wir die Ausbildung